23.
bis 29. Oktober 2017
Mit der Arbeit ist das hier so eine Sache,
denn an manchen Tagen, habe ich sehr viel zutun, muss Protokoll führen oder
den Report schreiben und bin am Abend total müde und fertig, während ich an anderen
Tagen acht Stunden lang im Office sitze und die Minuten zähle, bis ich nach
Hause gehen kann (oder einen Blogpost, wie zum Beispiel diesen hier schreibe).
Montag und Dienstag fand das Annual
Training in Kumbo statt, dessen Report ich hier für euch veröffentlicht habe.
Am Mittwoch war es also an der Zeit, gleich zwei Reports zu verfassen, was
relativ lang dauern sollte, da es zum einen viel zu berichten gab und ich zum
anderen, auf englisch längst nicht so schnell schreibe wie auf deutsch. Da mir
allerdings gesagt wurde, dass ich am nächsten Tag mit zu einem Meeting fahren
sollte, um auch dort Report zu schreiben, bemühte ich mich, mich zu beeilen,
blieb extra ein bisschen länger und kam auch am Donnerstag etwas früher zur
Arbeit als sonst.
beim Annual Training |
Da am Freitag Ghost Town war und auch
wirklich ernsthaft von den Leuten eingehalten wurde, war im Office nichts zu
tun und ich konnte direkt wieder nach Hause gehen. Den Vormittag nutzten Eli
und ich schließlich für eine große Hausputzaktion, die dringend nötig war
(ich wusste gar nicht mehr, dass mein Waschbecken im Badezimmer wirklich weiß
sein konnte…). Am Nachmittag hatten Jenivause und Clarisse ihre letzte
Deutschstunde bei uns, in der wir gemeinsam mit ihnen etwas Deutsches kochen
wollten. Wir entschieden uns für ein wirklich Hardcore-deutsches Gericht,
nämlich Kartoffelsalat mit Würstchen, dazu buken wir Kürbiskernbrot. Die
beiden konnten kaum fassen, dass wir Brot mit Kürbiskernen gebacken hatten
(die werden hier eher für Soßen benutzt) und schauten das Würstchen (es war
zugegebenermaßen nicht mal richtige Bockwurst, sondern amerikanische
Hot-Dog-Wurst, die wir im Supermarkt entdeckt hatten) mit einer Mischung aus
Misstrauen und Entsetzen an. Auch der Kartoffelsalat kam nicht besonders gut
an, denn vor allem die sauren Gürkchen darin fanden beide furchtbar ekelhaft. Naja,
wir haben unsere Mission damit wohl erfüllt. Sie kennen nun schon ein
deutsches Gericht, über das sie mit Sicherheit im Laufe ihres Jahres stolpern
werden, und wissen schonmal, dass sie sich auf echte Veränderungen einstellen
müssen, denn deutsches Essen unterscheidet sich nun mal grundlegend von
kamerunischen. Aus eigener Erfahrung konnten wir ihnen aber versichern, dass
man sich an fremdes Essen gewöhnen kann, denn Fufu mit Njama Njama hat uns
beim ersten Versuch ja auch nicht gerade zugesagt.
Samstagmorgen fuhr ich mit dem Office nach
Jakiri zu einem Follow up meeting des vigilant committees Human Trafficking.
Dieses Kommittee ist eine Gruppe von Menschen, die aufmerksam sein sollen, was
das Thema Menschenhandel angeht, um dem Office alles zu melden, was sie
diesbezüglich beobachten. Außerdem sollen sie versuchen, die Menschen über
dieses Thema aufzuklären und zu sensibilisieren. Leider hatte mich am
Wochenende eine dicke Erkältung erwischt, sodass ich eigentlich die meiste
Zeit nur dasaß und vor mich hin geschnieft und gehustet habe. Dass das Meeting
dann auch noch nicht wie erwartet in Pidgin, sondern in Lamnso’ war, steigerte
nicht gerade meine Stimmung. Ich habe es trotzdem geschafft, aus den englischen
Wortfetzen einige Notizen mitzunehmen und am Ende einen einigermaßen vollständigen
Report daraus zu basteln.
Am Nachmittag kamen Aylin, Chantal und
Felix (weitere Freiwillige) zu Besuch, mit denen wir gemeinsam Kartoffelpuffer
machten und abends noch eine Bar aufsuchten. Da es für Eli und mich abends
sehr schwierig ist, allein nach Hause zu kommen (wir wohnen etwas abgeschieden
und uns wurde von wirklich vielen Leuten nun schon geraten, nicht mehr im
Dunkeln allein auf der Straße zu sein), war dies der erste Abend, an dem wir
einmal rauskamen, weshalb ich ihn trotz der Erkältung nicht missen wollte. Um
nicht den Stress mit dem Zurückkommen zu haben, übernachteten wir einfach bei
den anderen, die eine riesige Wohnung und somit reichlich Platz für Besucher
haben.
Den Sonntag verbrachten wir nach einem
ausgiebigen Frühstück mit den anderen Freiwilligen entspannt Zuhause, sodass
ich die Erkältung auskurieren konnte. Am Abend kamen uns noch Sr. Gabriel
Marie und Sr. Miriam aus Romajay besuchen, die gerne unser Internet nutzen
wollten, weil es bei ihnen nicht funktionierte. Sie luden uns außerdem dazu
ein, am Dienstagnachmittag mit ihnen ein Gebet anlässlich Allerheiligen zu
feiern.
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