Abflug

17. Juli 2017

Eine Woche lang sind wir nun schon in Kamerun und endlich habe ich Internet und die Zeit, euch zu berichten, was bisher geschehen ist. Da wir hier schon so viel gesehen und erlebt haben, dass ich das kaum in einen einzigen Post packen könnte, werden demnächst mehrere Posts über die letzten Tage kommen. Ich hoffe mal, dass ich schnell genug bin, bevor ich schon wieder so viel erlebt habe, dass ich die vergangenen Erlebnisse nicht mehr so gut aus dem Gedächtnis wiedergeben kann.

Aber erst einmal kurz um alle Sorgen aus dem Weg zu räumen: Es geht uns gut hier, Kamerun ist ein wunderschönes Land, die Leute sind alle sehr nett und hilfsbereit! Und wenn ihr nichts von mir hört, dann liegt das sehr wahrscheinlich daran, dass der Strom ausgefallen ist und mein Handy- und Laptopakku leer sind.

Montagmorgen um 9:30 trafen Elli (meine Mitfreiwillige) und ich uns am Flughafen, beide vollbepackt mit Koffer, Wanderrucksack, normalem Rucksack und Instrument. Der Abschied kurz vor der Sicherheitskontrolle ging schneller als gedacht und schon saßen wir im Flieger nach Istanbul und bald darauf waren wir schon auf dem Weg nach Douala, der Wirtschaftsmetropole Kameruns. Beim zweiten Flug saßen wir neben einer jungen Frau aus Douala, die vor sechs Jahren zum Studieren nach Deutschland gekommen ist und nun zum ersten Mal seitdem wieder nach Kamerun flog. Es war echt interessant zu hören, wie sie Deutschland erlebt hat, als sie ganz neu dorthin kam und was sie uns mit auf den Weg gibt für unsere Zeit in Kamerun. Liebe Grüße übrigens an dieser Stelle an dich, wenn du das liest!

Elli und ich mit unseren Müttern am Flughafen

In Douala angekommen bemerkten wir gleich, was Regenzeit bedeutet: es regnete in Strömen. Die Passkontrolle ging erneut schnell und schon standen wir am Gepäckband und warteten. Und warteten. Und warteten. Wir wunderten uns schon ein bisschen, dass nahezu das gesamte Gepäck auf dem Band an einer Stelle gesammelt wurde und weshalb alle Leute auf der anderen Seite des Gepäckbands standen, aber dachten nicht weiter darüber nach. Einfach abwarten, dann würde das Gepäck auch kommen. Bis auf einmal Charlotte und Elinor, unsere Vorgängerinnen, vor uns standen, uns herzlich begrüßten und verkündeten, dass das Gepäck erst am Mittwoch kommen würde (damit habe ich nun auch zum ersten Mal erlebt, dass nicht nur einzelne Gepäckstücke, sondern auch das Gepäck eines gesamten Flugzeugs verschwinden kann). Also mussten wir noch anstehen, um unser Gepäck zu reklamieren, bis wir den Flughafen verlassen und im Auto Fr Francline, unseren Mentor, und seinen Driver Brain (ja, er heißt tatsächlich so, er hat uns sogar seinen Ausweis gezeigt!) kennenlernen konnten. Fr Francline ist der Jugendpfarrer von Kumbo und darüberhinaus auch für die Partnerschaft zwischen Limburg und Kumbo und für die Freiwilligen zuständig. Er ist super nett und lustig, aber auch echt gut beschäftigt, auch wenn er sich große Mühe gibt, sich den Stress nicht anmerken zu lassen.

Die Nacht verbrachten wir in einem Gästehaus an der St. Peter und Paul Kathedrale von Douala, wo Elli und ich uns ein Zimmer teilten, das eigentlich nur für eine Person gedacht war (ein Bett, ein Kopfkissen, eine Decke), aber wir wollten beide unsere erste Nacht in Kamerun nicht allein verbringen. Da wir keine Wasserflaschen, aber den Tag über wenig getrunken hatten, tranken wir schließlich Hahnwasser, welches mit Tabletten von Charlotte und Elinor gereinigt wurde. Außerdem entschieden wir spontan, doch lieber Malaria-Prophylaxe zu nehmen, wenn wir statt einer nun drei Nächte in Douala verbringen sollten, denn Douala ist eine Großstadt direkt am Meer und somit wirklich mückenreich.
Gegen zwei Uhr nachts, nachdem wir es auch erfolgreich geschafft haben, das Moskitonetz um unser Bett zu spannen, schliefen wir schließlich erschöpft zum ersten Mal in Kamerun ein.

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