[Was bisher geschah] Vorbereitung, Vorbereitung, Vorbereitung

Da habe ich euch versprochen, noch einiges von meiner Vorbereitung zu erzählen und dann habe ich es doch nicht geschafft. Es tut mir sehr Leid, aber ich werde nun wohl doch nur meine bisherige Vorbereitung in diesem Post zusammenfassen und nicht mehr detaillierter darüber berichten.

Das erste Vorbereitungstreffen von der Fachstelle Freiwilligendienste fand im Februar statt und ich war davor schon ganz aufgeregt, meine Mitfreiwillige Elisabeth kennenzulernen (na gut, ich hatte sie schon einmal beim Infotag im Oktober getroffen, aber bis zum ersten Vorbereitungstreffen wusste ich nicht, dass sie mit mir nach Kamerun gehen würde). Während wir Freiwilligen uns bei diesem Vorbereitungstreffen erst mal besser kennenlernten und viel Organisatorisches besprachen, hatten wir bei den nächsten Treffen auch inhaltliche Einheiten. So lernten wir schon etwas zu interkultureller Kommunikation, sahen einen Film darüber, wie die Freiwilligendienste in afrikanischen Ländern von den Menschen dort wahrgenommen werden und wurden auf Krisensituationen vorbereitet.

In den Osterferien hatte ich dann zum ersten Mal das Gefühl, dass das Ganze gerade so richtig ernst wird, als wir unseren Flug gebucht haben und somit das Abflugdatum 17. Juli endgültig fest stand. Bald darauf hatte ich auch schon den Visumsstempel in meinem Reisepass, einen Gesundheitscheck erledigt und fast alle Impfungen vollständig (eine bekomme ich erst eine Woche vor Ausreise noch).

Ein besonderes Highlight bei der Vorbereitung war für mich das Weltvernetzer-Treffen Ende April. Die Weltvernetzer haben sich aus einer Gruppe von ehemaligen Freiwilligen gebildet, die gerne weiterhin in Kontakt und aktiv bleiben möchten. Zu ihrem Treffen waren diesesmal neben den Reverse-Freiwilligen (also den Freiwilligen aus den Partnerbistümern, die ein Jahr in Deutschland verbringen) auch wir, die wir als nächstes ins Ausland gehen, eingeladen. Neben einem Workshop zum Thema interkultureller Kommunikation, der echt spannend war, blieb viel Zeit, um sich auszutauschen, die anderen Freiwilligen besser kennenzulernen, den Ehemaligen Fragen zu stellen und mit den Reverse-Freiwilligen zu quatschen. Leider war kein ehemaliger Freiwilliger aus Kamerun dabei, aber auch Christa Marie und Philip, die beiden Reverseler aus Kumbo, konnten uns viele Fragen beantworten und viel über das Land erzählen.

Kurz nach dem Weltvernetzer-Treffen hat dann jeder von uns Freiwilligen einen ehemaligen aus dem entsprechenden Land als Paten zugeteilt bekommen. Ich habe mich mit meiner Patin Emily, die letztes Jahr in Kamerun war, einmal getroffen und sie konnte mir dabei viele Fragen beantworten, wodurch ich mich nun noch etwas besser vorbereitet fühle. Außerdem kann ich sie glücklicherweise auch noch per WhatsApp jederzeit mit Fragen löchern (vielen Dank an dieser Stelle :D).

Außerdem waren Elisabeth und ich im Mai bei einem Treffen der AG Kamerun. Dort treffen sich regelmäßig alle, die etwas mit der Partnerschaft zwischen Kumbo und Limburg zutun haben oder sich einfach dafür interessieren. Es wurde viel über die aktuelle politische Lage im anglophonen Teil Kameruns geredet und es war für uns total spannend so mehr über das Land und vor allem die Partnerschaft zu erfahren und zu sehen, wie viele sich für diese Partnerschaft interessieren und engagieren. Auf der Rückfahrt haben wir beide uns noch darüber unterhalten, wie uns jetzt auch die Bedeutung unseres Freiwilligendienstes und unsere eigene Rolle darin bewusst geworden ist. Dass wir nicht einfach nur einen Freiwilligendienst in einem anderen Land leisten, sondern dass wir ein Teil dieser lebendigen Partnerschaft sind und dabei gewissermaßen ein Sprachrohr zwischen Limburg und Kumbo bilden.

Um noch mehr über die aktuell angespannte Situation im anglophonen Teil Kameruns zu erfahren, war ich außerdem im Mai bei der Veranstaltung #resprectourrights im Haus am Dom. Dort hat eine Abgesandte der Justitia et Pax Kommission Bamenda (die Hauptstadt der Nord-West-Region Kameruns) von dem Konflikt zwischen der anglophonen Minderheit, die sich unterdrückt fühlt, und der Regierung berichtet, was ich auch sehr spannend fand und was mich den Konflikt, der in unseren Medien sehr wenig bis gar keine Beachtung findet, ein bisschen besser verstehen lassen hat.

Zuletzt hatte ich nun bis gestern 10 Tage lang Vorbereitungsseminar bei Volute e. V. Dabei habe ich nicht nur viele andere Freiwillige mit ähnlichen Fragen, Sorgen, Ängsten und Erwartungen kennengelernt, sondern auch viel gelernt: über Interkulturalität (das interkulturelle Training war für mich der spannendste und lehrreichste Programmpunkt), den Umgang mit Armut und nicht zuletzt auch sehr viel über mich selbst. Die zehn Tage waren sehr intensiv und ich fühle mich nun schon sehr viel besser auf den Dienst vorbereitet als zuvor.

Nun sind es nur noch 16 Tage bis ich fliege. Morgen findet meine Aussendungsfeier statt und daneben, meine Aufregung zu zügeln, beschäftige ich mich schon mit meiner Packliste und mit den Abschieden, die noch vor mir liegen. In den nächsten zwei Wochen möchte ich mich noch mit einigen Freunden treffen und die Zeit in Frankfurt (und ein paar Tage in Wien) genießen, daher weiß ich noch nicht, wie viel ich dann hier noch berichte, aber ich denke mal, dass zumindest ein Post aus Deutschland noch kommen wird.

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2 Kommentare

  1. Na das klingt doch nach einer sehr ausführlichen, informativen und hilfreichen Vorbereitung! Ich finde es klasse, wie gut ihr da unterstützt werdet und dass ihr auch Kontakt mit ehemaligen Frewilligen und den Reverse-Freiwilligen habt.

    Wirst du über das Packen auch schreiben? Mich würde mal interessieren, wie du das so angehst. Ich hätte total Angst, irgendwas wichtiges zu vergessen :D.

    Liebe Grüße :),
    Charlie

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    1. Ja, ich bin auch richtig froh darüber, dass wir so gut vorbereitet werden! :)
      Ich muss erstmal anfangen zu packen ^^ aber ja, ich kann dann gerne darüber berichten, wie ich das mache :)

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