Erlebnisse in Douala | Bikefahrt, Marktbesuch, kamerunisches Essen

18. Juli 2017

Meine erste Nacht in Douala war eher unruhig. Abgesehen von aufkommendem Heimweh, als mir so richtig bewusst wurde, dass ich nun ein ganzes Jahr hierbleiben würde, haben wir am Abend die Klimaanlage nicht entdeckt, sodass es wahnsinnig heiß und schwül in unserem Zimmer war. Wir wollten uns eigentlich um 8 Uhr alle am Auto treffen, aber bis Fr Francline und Brain da waren, verging einige Zeit. Zum Frühstücken sind wir in ein französisches Café gefahren, wobei Elli und ich mit der Auswahl unseres Essens leicht überfordert waren (zu meiner Entschuldigung muss ich sagen, dass die Karte auf französisch war und ich kein französisch kann!) und schließlich eher Fr Francline für uns entschied als wir selbst.

Nach dem Frühstück fuhren wir zurück zum Gästehaus, um ein bisschen Zeit zum Ausruhen zu haben und Charlotte und Elinor erzählten uns dort schon viel darüber, was uns in Kumbo erwarten würde und schrieben uns die Nummern von einigen Leuten auf, die wir in verschiedensten Situationen anrufen könnten. Am Mittag machten wir uns auf den Weg zum größten Markt Kameruns, wobei wir auf dem Weg noch Geld wechselten und bei einer Deutschschule (also einer Schule, in der Deutsch unterrichtet wird) vorbeischauten, da Elinor den Leiter der Schule kannte. Aus dem schnellen "Hallo" sagen, wurde dann eine Führung durch die Schule, während der wir uns auch den Klassen vorstellen sollten. Ich fand es echt interessant zu sehen, wie viele Jugendliche in Douala deutsch lernen wollen. Der Leiter der Schule erklärte uns, dass viele in Deutschland studieren möchten, da es bei uns anscheinend einfacher ist, als Ausländer neben dem Studium einen Nebenjob zu organisieren als z. B. in Frankreich.

Vorne: Elli; hinten: unser Gästehaus
Und dann folgte unsere erste Bike-Fahrt. In Anbetracht der Tatsache, dass ich noch nie auf einem Motorrad saß, habe ich erwartet, dass ich ziemlich ängstlich sein würde, plötzlich bei einem wildfremden Mann und ohne irgendwelche Schutzkleidung geschweige denn einem Helm auf dem Bike zu sitzen und das auch noch bei dem Verkehrschaos in Douala, wo die einzige Verkehrsregel "Wer zuerst hupt, fährt zuerst" zu sein scheint. Letztendlich fand ich es aber eigentlich ziemlich witzig, ich habe mich zwar schon ziemlich an ihm festgekrallt, aber laut unseren Vorgängerinnen sind die Fahrten in Kumbo wesentlich entspannter als in Douala, ich bin gespannt darauf! Die Bikes sind hier übrigens so eine Art Motorrad-Taxen, auf denen man für wenig Geld (normalerweise 150 CFA (etwa 22 ct)) mitfahren kann.

Der Markt in Douala ist wirklich riesig, aber auch sehr eng und voll. Es ist faszinierend, dass es dort wirklich alles gibt! Von Orangen über Stoffen, Kleidern, Flip-Flops, Töpfen bis hin zu Reis und sogar Medikamenten. Es waren allerdings echt viele Eindrücke, die verarbeitet werden wollten, weshalb wir auch schnell müde vom Markt waren. Außerdem war es anstrengend, als Weiße die ganze Zeit aufzufallen, irgendwelche Sachen hinterhergerufen zu bekommen (ob nun die Frage, ob man etwas kaufen wolle oder ob man verheiratet sei) und angefasst zu werden. Wir kauften nur ein paar Stücke Ananas als kleinen Snack (die hier übrigens wesentlich süßer und intensiver schmeckt als in Deutschland) und fuhren dann schon wieder zurück in unser Gästehaus.

Blick auf den Markt (das Bild ist leider nicht so gut geworden...)
Nur wenig später machten wir uns gemeinsam mit Charlotte und Elinor, Fr Francline und Brain auf, um unser erstes kamerunisches Essen zu probieren. Um gleich zwei typische Gerichte probieren zu können, bestellte ich Ndole mit Plantains und Elli Fufu mit Njama Njama und wir teilten. Ndole ist so spinatähnliches Gemüse mit ein bisschen Fisch drin (wobei ich mir nicht sicher bin, ob es immer oder nur dort mit Fisch ist, weil Douala am Meer liegt...) und Plantains sind Kochbananen, bei unserem Essen waren sie frittiert; Fufu ist eine Art Maisbrei und Njama Njama ist auch wieder ein Gemüse, das es in Deutschland nicht gibt (bei unseren Überlegungen auf dem Sofa, wie man das verständlich beschreiben kann, kam gerade heraus: Äh...So Grünzeug?). Das Essen hat durchaus gut geschmeckt, allerdings ist es wirklich neu und ungewohnt für uns, sodass wir uns langsam daran gewöhnen müssen. Daher haben wir leider die (aber auch wirklich großen!) Portionen nicht geschafft.

Am Abend hieß es dann schon wieder Abschied nehmen, diesmal von Charlotte und Elinor, die die Heimreise nach Deutschland antraten (an dieser Stelle auch an euch liebe Grüße, ich hoffe, ihr findet euch gut wieder in Deutschland ein!).

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2 Kommentare

  1. Wow, da hast du ja schon in den ersten Tagen wirklich viel erlebt!
    Es ist echt spannend, deine Eindrücke mitzuverfolgen.
    Ich finde es super, dass ihr eure beiden Vorgängerinnen noch getroffen habt, so als Übergang. Das ist bestimmt hilfreich.
    Und Brain ist ja mal ein geiler Name xD. Ist er wirklich nach dem englischen Wort benannt oder heißt das in Kamerun irgendwas?
    Gibt es in Kamerun eigentlich eine eigene Schriften oder schreiben die auch mit lateinischen Buchstaben? (Man merkt, ich habe keine Ahnung von diesem Land :D.)
    Was ich mir so gar nicht vorstellen kann, ist, wie es ist, als Weiße überall aufzufallen. Bisher war ich noch nie in einem Land, in dem die meisten eine andere Hauptfarbe haben. Und bei uns ist es ja wiederum zumindest in der Großstadt halbwegs normal, Menschen mit anderer Hautfarbe zu sehen.
    Aber ich denke, man gewöhnt sich irgendwann daran aufzufallen.

    Liebe Grüße und weiterhin sehr viel Spaß!
    Charlie

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    1. Da hier hauptsächlich englisch gesprochen wird und auch viele Namen englisch sind, glaube ich nicht, dass es was Besonderes in Kamerun heißt, aber ich hab bislang nicht nachgefragt ;)
      Es gibt keine einheitliche Sprache in Kamerun, Amtssprachen sind Englisch und Französisch, aber es gibt über 200 verschiedene Sprachen, die in den unterschiedlichen Landesteilen gesprochen werden. Lamnso (die Sprache in Kumbo) wird mit lateinischen Buchstaben geschrieben, es gibt nur zwei zusätzliche Buchstaben, ein umgedrehtes e und ein ng.

      Vielen Dank :)

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